Herr Schrade-Tönnißen, im Schuljahr 2018/2019 haben Sie zunächst mit einer Klasse das jahrgangsübergreifende Lernen, kurz JüL, erprobt, bevor Sie das Konzept 2023/2024 in allen Klassen umsetzten. Wie kam es dazu?
01
„Alle, die bei uns lernen wollen, sollen das auch können. Jedes einzelne Kind fordert uns dazu auf, unser Schulsystem so anzupassen, dass wir diesem Auftrag gerecht werden.“
Rüdiger Schrade-Tönnißen, Schulleiter der Grundschule Im Brömm
Worin liegen die Vorteile für die Kinder, aber auch für die Lehrkräfte?
02
Wie gehen Sie mit dem gestiegenen Aufwand in Ihrem Team um?
03
Jahrgangsübergreifendes Lernen – kurz erklärt
Unter jahrgangsübergreifendem Unterricht versteht man die Aufhebung der jahrgangsgebundenen Klassenstrukturen. In dieser Organisationsform lernen die Schülerinnen und Schüler etwa der Klassen 1 bis 4 altersgemischt und je nach Lernstand gemeinsam. Voraussetzung dafür ist laut der Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule NRW (kurz QUA-LiS NRW) ein umfassend ausgearbeitetes Konzept, das die gesamte Schulstruktur und alle an der Umstrukturierung Beteiligten, also auch die Lehrkräfte, einbezieht. Ziel dieser Unterrichtsform ist, so das Schulministerium in NRW, „die individuelle Förderung jedes Kindes“: Leistungsstarke Kinder können am Lernangebot höherer Jahrgänge teilnehmen – leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler bekommen die für sie nötige Lernzeit, „um tragfähige Grundlagen des Lernens“ auszubauen, wie Rüdiger Schrade-Tönnißen es beschreibt. Damit können sie erfolgreich auch in den höheren Klassen weiterarbeiten. Falls ein Kind dafür ein weiteres Jahr benötigt, entfallen eine Wiederholung und auch ein Klassenwechsel. Die Kinder bleiben bei ihrer Lehrerin oder ihrem Lehrer und in der Freundesgruppe. Das ist auch ein Vorteil für Kinder, die in der Lage sind, die Grundschule in drei statt in vier Jahren zu durchlaufen.
Eine Antwort
Unterrichtet Ihr auch jahrsgangsübergreifend und was sind Eure Erfahrungen damit?